Das Zifferblatt ist das Gesicht der Uhr. Es ist das Erste, was einem bei einer Uhr auffällt. Dadurch bestimme das Zifferblatt Design maßgeblich über die Ausstrahlung und den Look einer Uhr.
Doch ein Zifferblatt muss nicht nur gut aussehen, sondern es hat auch eine wichtige praktische Aufgabe: Es ist für die Darstellung der Zeit und eventuellen anderen Informationen zuständig.
Um diese Aufgabe bestmöglich zu erfüllen, braucht ein Zifferblatt ein klares Layout und ein gut durchdachtes Design.
In diesem Beitrag werfen wir mal einen Blick darauf was es zu beachten gibt, um ein Zifferblatt Design zu schaffen, das sowohl funktional als auch optisch ansprechend ist.
IN KÜRZE Beim Zifferblatt Design kommt es zum einen auf eine gute Ablesbarkeit und zum anderen auf hübsche Verzierungen und ein ansprechendes Design an. Um eine gute Ablesbarkeit zu ermöglichen braucht das Zifferblatt vor allem eine klare Struktur und gut lesbare Indizes. Für eine ansprechende Optik werden verschiedene Techniken wie Gravuren, Schliffe oder Skelettierung angewandt.
Design und Funktionalität
Beim Design eines Zifferblatts gilt es die richtige Balance zwischen einem ansprechendem und hübschen Design und einer guten Ablesbarkeit zu finden.
Auf der einen Seite gibt es das Bauhaus Design, das komplett auf die Funktionalität und eine gute Ablesbarkeit spezialisiert ist und auf der anderen Seite gibt es Zifferblätter die ein auffälliges oder ungewöhnliches Design in den Vordergrund stellen und dafür auf eine schlechte Lesbarkeit in Kauf nehmen.
Schauen wir uns zunächst einmal an wie ein Zifferblatt aufgebaut sein sollte, damit es eine möglichst gute Funktionalität erreicht.
Um eine möglichst gute Lesbarkeit zu erreichen, sollte ein Zifferblatt so wenig ablenkende Elemente wie möglich verwenden. Im Idealfall sind nur die Indizes und eventuell einige gut lesbare Zahlen auf dem Zifferblatt zu sehen.
Je weniger Ablenkung es gibt, desto schneller kann sich das Auge auf die wichtigen Dinge konzentrieren und die Zeit ablesen.
Wichtig ist auch, dass das Zifferblatt groß genug ist, um es ohne Anstrengung erkennen zu können.
Auch die Indizes und Zahlen auf dem Zifferblatt sollten in einer Größe sein, die sofort ins Auge fällt. Typisch für Bauhaus Uhren sind die langen dünnen Indizes, welche es noch einfacher machen die Uhr abzulesen.
Etwas schwieriger wird es natürlich, wenn noch weitere Elemente wie Hilfszifferblätter oder eine Datumsanzeige dazu kommen.
Je mehr Informationen auf dem Zifferblatt zu sehen sind, desto unübersichtlicher wird es und desto mehr wird das Auge vom wesentlichen Abgelenkt.
Durch einen gut überlegten Aufbau und ein klares Layout lässt sich dieser Effekt allerdings minimieren.
Das Ziel sollte es sein dem Auge trotz der vielen verschiedenen Informationen einen klaren Fokuspunkt zu geben es von dort aus sanft zu den verschiedenen Informationen zu lenken.
Zifferblatt Layouts: So unterschiedlich können Zifferblätter aufgebaut sein
Schauen wir uns als Nächstes einmal an wie unterschiedlich Zifferblätter aufgebaut sein können und welche Zifferblatt Layouts am beliebtesten sind.
Zifferblatt mit arabsichen Zahlen
Ein ganz normales Zifferblatt mit arabischen Zahlen die kreisförmig um das Zifferblatt angeordnet sind.
Durch die kreisförmige Anordnung der Zahlen wirkt das Zifferblatt sehr ruhig.
Zifferblatt mit römischen Zahlen
Auch Zifferblätter mit römischen Zahlen sind sehr übersichtlich, lassen sich aber nicht ganz so leicht ablesen wie arabische Zahlen wirken dafür aber klassisch und elegant.
California Dial
Das California Dial nutzt eine Mischung aus stehenden arabischen und römischen Zahlen. Durch diese Einteilung lassen sich ober und unter Hälfte des Zifferblatts leichter unterscheiden, was das Ablesen vor allem unter Wasser noch erleichtern soll.
Fliegeruhren Zifferblatt
Das Fliegeruhren-Zifferblatt versucht durch große gut lesbare arabische Zahlen und gut sichtbare Indexe ein möglichst schnelles und genaues ablesen der Zeit zu ermöglichen.
Taucheruhren Zifferblatt
Das Taucheruhren Zifferblatt muss unter allen Bedingungen gut lesbar sein. Anders als bei der Fliegeruhr kommt es aber nicht auf einzelne Sekunden an.
Deshalb werden große gut sichtbare Indizes verwendet, die mit Leuchtmasse beschichtet sind. Dadurch lässt sich das Zifferblatt auch unter Wasser und im Dunkeln gut ablesen.
Zu den bekanntesten Taucheruhren Zifferblättern gehört wohl das Zifferblatt der Rolex Submarina.
Das V-Chronographen Zifferblatt
Dieses Zifferblatt wird sehr häufig bei Chronographen eingesetzt. Sein Name kommt von der V-förmigen Anordnung der drei Hilfszifferblätter.
Die drei Hilfszifferblätter werden für die Chronographen-Funktion genutzt. Das linke Zifferblatt zeigt meisten die gestoppten Sekunden an. Das untere Zifferblatt zeigt die gestoppten Stunden und auf der rechten Seite sieht man die gestoppten Minuten.
Das V-Chronographen Zifferblatt schafft es trotz drei Hilfszifferblättern sehr übersichtlich zu wirken und lenkt das Auge angenehm von links nach rechts.
Bicompax-Chronographen Zifferblatt
Auch das Bicompax-Chronographen Zifferblatt wird häufig in Chronographen verwendet. Hier entfällt die Anzeige der gestoppten Stunden. Stattdessen befindet sich auf Höhe der sechs oft eine Datumsanzeige.
Auch das Bicompax-Chronographen Zifferblatt folgt einer klaren Struktur und lenkt das Auge von links nach rechts.
Regulator-Zifferblatt
Ein ganz besonders Zifferblatt ist das Regulator-Zifferblatt. Es hat nur einen Hauptzeiger, der die Minuten anzeigt.
Stunden und Sekunden werden auf den beiden Hilfszifferblätter angezeigt. Diese Aufteilung legt den Fokus besonders auf den Minuten Zeiger, welcher als einiger aus der Mitte läuft. Jeder Zeiger hat ein eigenes Zifferblatt. Das ermöglicht es vor allem die Minuten und Sekunden sehr genau abzulesen, da sich die Zeiger nicht mehr gegenseitig verdecken können.
Zifferblatt Design und Verzierung
Jetzt wo wir wissen was man alles machen kann, um die Funktionalität eines Zifferblatts zu erhöhen und es gut ablesbar zu machen, schauen wir uns doch mal an wie man ein Zifferblatt Verzieren kann, um einen ansprechenden Look zu kreieren.
Finissage des Zifferblatts
Im Rahmen der Finissage wird das Zifferblatt veredelt, um einen besonders hochwertigen Look zu bekommen.
Dazu wird es zunächst durch Schleifen und polieren nachbearbeitet. Anschließend kann das Zifferblatt dann lackiert, vergoldet, graviert oder emailliert werden. Bei teuren Luxusuhren wird das Zifferblatt teilweise sogar mit Edelsteinen besetzt.
Dinge wie das Marken-Logo oder die Indizes können auf das Zifferblatt aufgemalt oder eingraviert werden oder als Einzelteile auf das Zifferblatt aufgeklebt werden.
Schliffe des Zifferblatts
Eine weitere Möglichkeit ist es das Zifferblatt durch verschiedenen Schliffe zu veredeln.
Guilloche Schliff
Der Guilloche Schliff ist ein Muster aus ineinander verschlungenen Linien, die man beispielsweise von Geldscheinen kennt.
Sonnenschliff
Der Sonnenschliff ist ein feiner halbkreisförmiger Schliff, der für eine ganz besondere Lichtbrechung sorgt. Ändert sich der Einfallswinkel des Lichts wird von der geschliffenen Fläche so reflektiert, das es im Kreis wandert.
Strichschliff
Der Strichschliff besteht aus vielen feinen parallelen Linien, die dem Zifferblatt einen eher matten Look geben.
Bemalte Zifferblätter
Bemalte Zifferblätter sind vor allem im asiatischen Raum sehr beliebt. Oft lassen sich detaillierte Gemälde auf dem Zifferblatt finden.
Eine besondere Art der bemalten Zifferblätter sind die japanischen Urushi Zifferblätter.
Skelettierung des Zifferblatts
Eine weitere Möglichkeit dem Zifferblatt einen ganz besonderen Look zu geben ist die sogenannte Skelettierung.
Bei skelettierten Uhren werden teile des Zifferblatts entfernt oder durch durchsichtiges Glas ersetzt, um den Blich auf das Uhrwerk freizugeben.
So das war mein kurzer Guide zum Zifferblatt Design.
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag einen ungefähren Überblick geben worauf es beim Design eines Uhren Zifferblatts ankommt.
Schreibt doch mal in die Kommentare, welches Zifferblatt Design ihr am besten findet.
Ansonsten könnt ihr euch mal meinen Beitrag zu den aktuell besten Herrenuhren ansehen.
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