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Haben Ingersoll Uhren eine gute Qualität? » Marken Review

Von Carl Geisler | Aktualisiert: 5. Oktober 2020

Die Ingersoll Watch Company, auch kurz Ingersoll genannt, ist vielleicht nicht so populär wie andere Uhrenmarken wie Rolex, Omega und dergleichen. Dennoch hat sie eine reiche Geschichte, die bis in die 1800er Jahre zurückreicht. Um die Marke am Leben zu erhalten, wurde ihr Besitz im Laufe der Jahre an verschiedene Unternehmen übertragen.

Ingersoll Uhren Qualität

Die Marke hat ihren Ursprung in den USA, aber sie wurde seit ihrer Gründung mehrmals verkauft. Jetzt ist sie in den Händen von Zeon Watches, einem britischen Unternehmen, das wiederum eine Tochtergesellschaft der in Hongkong ansässigen Firma Herald Group ist.

Trotzdem hält Ingersoll weiterhin am Ethos und der Tradition der Ingersoll-Brüder fest und bietet nach wie vor hochwertige Armbanduhren an.

In diesem Beitrag schauen wir uns einmal an wie gut der Ruf und die Qualität von Igersoll Uhren ist und werfen gleichzeitig einen Blick auf die spannende Geschichte der traditionsreichen Marke.

Wo werden Ingersoll-Uhren hergestellt?

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Ursprünglich wurden Ingersoll-Uhren in den USA hergestellt. Doch nachdem das Unternehmen mehrmals verkauft wurde werden ihre Uhren heute in China hergestellt. Auch wenn Uhren aus China nicht umbeding einen guten Ruf haben, hat Ingersoll mit dem chinesischen Uhrwerke-Hersteller Sea-Gull einen Partner gefunden der schon eine lange Erfahrung mit der Herstellung hochwertiger Uhrwerke besitzt. 

Natürlich gab es am Anfang einigen Widerstand gegen die chinesischen Uhrwerke. Im Laufe der Jahre gab es jedoch einige merkliche Verbesserungen in der Qualität der chinesischen Uhrwerke.

Das Äußere der Uhren wird hingegen größtenteils in Deutschland entworfen.

Wie ist der Ruf von Ingersoll Uhren?

Mit ihrer langen Geschichte, die bis in die 1880er Jahre zurückreicht, ist Ingersoll dafür bekannt, hochwertige und zuverlässige Uhren herzustellen, die bei der breiten Öffentlichkeit vor allem für ihre erschwinglichen Preise beliebt sind.

Heutzutage ist Ingersoll ein anerkannter Hersteller von zuverlässigen, stilvollen und praktischen Uhren für Männer und Frauen. Die Uhren von Ingersoll sind in der mittleren Preisklasse angesiedelt, von weniger als 100 Euro bis zu etwa 500 Euro pro Stück. Dadurch ist Ingersoll ein direkter Konkurrent der Uhrenmarke Bulova.

Wenn man jedoch bedenkt, das Ingersoll früher mit ihrer legendären Dollar-Uhr eine Uhr für den sensationellen Preis von 1 einem Dollar angeboten hat, könnte man ihre Uhren heutzutage auch überteuert nennen. 

Dabei lässt man allerdings außer Acht das ein Dollar zu dieser Zeit ungefähr einem Tageslohn entsprach. Damit hat sich also am relativen Wert der Uhren nicht viel geändert und Ingersoll Uhren können nach wie vor als sehr Preiswert angesehen werden.

Da Ingersoll 1921 Insolvenz anmelden musste und infolgedessen mehrmals an andere Firmen weiter verkauft wurde, hat der Ruf der Marke heute sehr gelitten

Viele Uhrenliebhaber kritisieren das Ingersoll nur noch den Namen des klassischen Uhrenherstellers trägt, aber schon lange nichts mehr mit dem traditionellen Uhrmacherhandwerk zu tun hat, für das die Marke ursprünglich so beliebt war.

Nichtsdestotrotz wird Ingersoll immer noch als eine der beliebtesten Marken in Deutschland angesehen. So werden Ingersoll-Uhren beispielsweise auf Flughäfen und in Kaufhäusern ausgestellt.

Unabhängig von den chinesischen Uhrwerken oder der Tatsache, dass sie in der Vergangenheit bankrott waren, ist Ingersoll immer noch eine beliebte Marke und bekannt für die Herstellung von Qualitätsuhren.

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Wie ist die Qualität von Ingersoll-Uhren?

Es gibt sehr unterschiedliche Ansichten über Ingersoll-Uhren und ihre Qualität.

Erstens darf nicht geleugnet werden, dass es negative Ansichten über die Marke gibt, insbesondere wegen der Umstellung auf chinesische Uhrwerke bei ihren Uhren. 

Ursprünglich und für die meiste Zeit wurden ihre Uhren in den USA und in Europa produziert. Deshalb wurde die spätere Umstellung auf chinesische Uhrwerke als eine Herabstufung der Qualität von Ingersoll-Uhren empfunden.

Die Qualität der Uhren war am Anfang in der Tat schlecht. Juweliere und autorisierte Händler erhielten bis zu 50% Retouren und viele Modelle mussten repariert werden. 

Aber im Laufe der Jahre sah man, dass sich die chinesischen Uhrwerke deutlich verbessert hatten. Auch die allgemeine Qualität der produzierten Uhren verbesserte sich stark. So gelten die aktuellen Ingersoll-Uhren insgesamt als qualitativ hochwertig und angesichts der Preisspanne (viele Modelle werden für unter $300 verkauft) als preiswert.

Mit den Verbesserungen der chinesischen Uhrwerke und den jüngsten stilvollen europäischen Designs hat sich die allgemeine Meinung über Ingersoll-Uhren in den letzten Jahren verbessert.

Käufer vergleichen Ingersoll oft mit Bulova, Stuhrling und Fossil, die in einer ähnlichen Preisklasse liegen.

Wenn du Ingersoll in Betracht ziehst, empfehle ich dir auch einen Blick auf meinen Artikel über Seiko vs. Citizen zu werfen, da diese beiden Marken dir in dieser Preisklasse mehr Optionen und vor allem einen besseren Ruf und einen höheren Bekanntheitsgrad bieten.

Trotzdem gibt es viele Uhrenliebhaber die Citizen, Seiko und Ingersoll Uhren von der Qualität auf eine Stuffe stellen wurden.

Alles in allem kann man mit einer Uhr von Ingersoll also nicht viel falsch machen.

Die Ingersoll Garantiebestimmungen für Uhren

Ingersoll verspricht, dass ihre Uhren ein Leben lang halten werden. Aus diesem Grund bietet die Marke eine lebenslange Garantie. Dabei sollte man aber beachten, dass die lebenslange Garantie nur für neue Uhren ab ihrer Herbst/Winter 2016-Linie gilt, während Uhren, die davor hergestellt wurden, eine normale 2-Jahres-Garantie haben.

Die Garantie deckt fehlerhafte Verarbeitung und die Teile der Uhr ab (ausgenommen Batterie, Lederband und Schließe). Jeder Defekt wird bei Bedarf repariert oder die Uhr wird kostenlos ersetzt.

Sollte die Uhr ersetzt werden müssen, garantiert Ingersoll nicht, dass der Ersatz mit dem Originalmodell übereinstimmt. Sollte das Modell nicht verfügbar sein, wird eine gleichwertige Uhr oder ein ähnliches Modell zur Verfügung gestellt. 

Um die Garantie in Anspruch nehmen zu können, muss als Kaufnachweis eine Kopie der Quittung und/oder des ausgefüllten Garantiezertifikats vorgelegt werden.

Weitere Einzelheiten finden ihr auf der Ingersoll-Garantieseite.

Wo kann man Ingersoll-Uhren kaufen?

Der erste Ort, den du vielleicht besuchen möchtest, ist die Ingersoll-Website. Dort findest du alle Neuheiten, verschiedene Kollektionen, beliebte Produkte und sogar ihre Mickey-Mouse-Uhren in limitierter Auflage. Ingersoll bietet auch einen weltweiten Versand an, um seine Kunden zu erreichen, wo immer sie auch sein mögen. 

Eine andere Möglichkeit ist natürlich Amazon (Klicke hier, um alle Ingersoll-Uhren auf Amazon zu sehen).

Die Geschichte von Ingersoll-Uhren

Die Ingersoll Watch Company stammte ursprünglich aus einem Versandhandel (R H Ingersoll & Bro) und wurde 1882 in New York City gegründet. Sie verkaufte nicht sofort Uhren. Vielmehr haben sie zunächst Gummistempel und andere ähnlich preiswerte Produkte an den Man gebracht.

Der 21-jährige Robert Hawley Ingersoll und sein Bruder Charles Henry erkannten jedoch den Bedarf an einer preiswerten Uhr. Sie wollten eine Uhr, die für fast jeden erschwinglich ist, eine Uhr, die für etwa einen Dollar verkauft werden kann.

Damals haben bereits zwei Uhrenfirmen – die New Haven Clock Company und die Waterbury Clock Company – preiswerte „Uhren“ hergestellt, die den Wünschen der Ingersoll-Brüder entsprechen. Beide Firmen haben jedoch weder einen großen Erfolg auf dem Massenmarkt noch eine weite Verbreitung erreicht.

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Die Universal, die Columbus und die Yankee

Etwa 10 Jahre später, 1892, bestellte Ingersoll bei der Waterbury Clock Company (später bekannt als Timex) zunächst 10.000 Uhren zum Preis von 85 Cent pro Stück. Diese Uhren wurden als die „Universal“ eingeführt.

Die Universal-Uhren sind kleine federgetriebene Uhren, die etwa einen Durchmesser von 7 cm und eine Höhe von 2,5 cm haben. Sie werden dann umhüllt und wie Anhänger aufgehängt. Sie haben auch Schleifen und Kronen, ähnlich wie die Uhren, die wir heute haben.

Die Krone dient jedoch eher als Anzeige. Um die Zeiger einzustellen, musst du stattdessen ihren hinteren Teil öffnen und die Uhrzeiger mithilfe eines „Rades“ und eines Schlüssels einstellen.

Zunächst wurde die Universal nur an Händler im Großhandel verkauft. Später wurden sie jedoch im Ingersoll-Versandkatalog zu einem Preis von $1 angeboten. Außerdem wurde die Ingersoll-Uhr auch auf der Kolumbien-Ausstellung 1892 für einen Preis von $1,50 angeboten. 

Allein dadurch wurde die Uhr ca 85.000 mal verkauft.

Aufgrund der überwältigenden Resonanz auf die Universal-Uhr beschloss Ingersoll, zur Weltausstellung 1893 nach Chicago zurückzukehren. Dort brachten die Ingersoll’s eine neue Uhr auf den Markt – die Columbus, eine kleinere Version der Universal. Sie wurde mit dem Emblem der Weltausstellung auf dem Gehäuse verkauft.

Im Jahr 1896 führte Ingersoll die Yankee ein, die für einen Preis von gerade mal einem Dollar verkauft wurde. Damit war sie zu dieser Zeit die billigste Uhr auf dem Markt und wurde schnell unter dem Namen Dollar-Watch bekannt. Sie wurde in billiger Massenproduktion aus Stanzteilen und ohne teuere Lager-Steine hergestellt, um sie für jeden erschwinglich zu machen.

Fortsetzung der Produktion

Die Herstellung erfolgte im Auftrag der Waterbury Clock Company und in zwei neuen Fabriken von Ingersoll in Waterbury und Trenton, New Jersey. Der Firma Ingersoll wird der Verdienst zugeschrieben, ein effizientes Vertriebssystem perfektioniert zu haben, das eine einheitliche Preisgestaltung in allen Verkaufsstellen beinhaltete.

Im Jahr 1899 betrug ihre Produktion 8.000 Uhren pro Tag. Und 1901 gab Ingersoll bekannt, dass ihre Uhren für 1 Dollar von 10.000 Händlern in den USA und Kanada verkauft wurden. Sie trugen den Slogan „The Watch that Made the Dollar Famous“ (Die Uhr, die den Dollar berühmt machte).

1904 eröffnete Ingersoll schließlich ein Geschäft in London. Im folgenden Jahr wurde die Crown Taschenuhr in England eingeführt. Sie wurde für nur 5 Schillinge verkauft, was nur etwa einem Dollar entspricht.

Diese Crown Taschenuhren wurden von Ingersoll Ltd. produziert, einer britischen Tochtergesellschaft. Die Taschenuhren wurden zunächst aus importierten Teilen zusammengesetzt und später vollständig in der Londoner Fabrik hergestellt. 

Es wurden noch mehr Crown Taschenuhren hergestellt, bis das amerikanische Unternehmen Ingersoll um die 1920er Jahre zusammenbrach.

Von Expansion und Bankrott

Mit der Absicht zu expandieren, kaufte Ingersoll 1908 die Trenton Watch Company und 1914 die New England Watch Company, als diese 1914 Konkurs anmeldete.

Im Jahr 1916 produzierte Ingersoll bereits 16.000 Uhren pro Tag in 10 verschiedenen Modellen. Im Jahr 1917 produzierten sie eine weitere Uhr mit 7 Lager-Steinen, die Reliance. 1919 entwickelte Ingersoll dann eine Uhr mit dem sogenannten „Nachtdesign“. 

Sie kommt mit einem leuchtenden Zifferblatt und wurde Radiolite genannt.

In den 1930er Jahren stellte die Firma, die damals Ingersoll-Waterbury hieß, die ersten Mickey-Mouse-Uhren her (hier kannst du dir alle aktuellen Ingersoll-Disney-Uhren bei Amazon ansehen).

In den ersten 15 Jahren ihrer Produktion wurden mehr als fünf Millionen Stück verkauft. Die Glanzzeiten der Ingersoll Watch Company gingen mit der Rezession nach dem Ersten Weltkrieg zurück. 1921 mussten Ingersoll Konkurs anmelden und wurde 1922 von der Waterbury Clock Company für $1.500.000 gekauft.

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Bild von Joe Haupt

Waterbury Clock verkaufte 1930 den in London ansässigen Zweig der Ingersoll-Uhr, Ingersoll Ltd., an seinen Vorstand. Danach wurde es zu einem vollständig in britischem Besitz befindlichen Unternehmen.

1944 wurde die Waterbury Clock Company in United States Time Corporation umbenannt (heute bekannt als die Timex Group USA) und produzierte bis in die 1950er Jahre weiterhin Ingersoll-Uhren in den USA.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich Ingersoll Ltd. mit der Smiths Industries Ltd. und Vickers Armstrong zusammen. Gemeinsam gründeten sie die Anglo-Celtic Company Ltd. auf dem Landgut Ynyscedwyn.

Ihr erstes Modell besaß das gleiche Uhrwerk wie die früheren britischen Ingersolls, das heute als Kaliber PY bezeichnet wird. Diese Uhren trugen die Marken Ingersoll Triumph und Smiths Empire. 1969 zog sich Ingersoll Ltd. aus dem Unternehmen zurück.

Als die Fabrik schließlich geschlossen wurde, wurden mehr als 30 Millionen Uhren hergestellt und in 60 verschiedene Länder auf der ganzen Welt exportiert. Sie waren in der Lage, Taschenuhren für Charaktere wie Betty Boop, Donald Duck, Lone Ranger, Mickey Mouse und Popeye unter anderen zu produzieren.

Ingersoll Heute

Gegenwärtig ist Zeon Watches, eine britische Tochtergesellschaft der chinesischen Firma Herald Group, Eigentümer der Marke Ingersoll. Ingersoll-Uhren werden noch immer in mehr als 50 Ländern vertrieben.

Fazit

Für die meisten Uhrenmarken trug ihre lange Geschichte zur Glaubwürdigkeit und zum guten Ruf der Marke bei. Bei Ingersoll ist dies jedoch nicht der Fall. Weil die Marke ihr Eigentum von einer amerikanischen an eine britische und nun an eine in Hongkong ansässige Firma übertragen hat, sagen einige, dass ihre Uhren nicht mehr so gut sind wie früher.

Doch ihre lange Geschichte, die sogar den Konkurs überlebte, beweist, dass diese Marke nicht so leicht aus der Uhrenindustrie zu verdrängen ist. Ingersoll hatte sicher seine glorreichen und schlechten Tage. Aber durch all diese Tage überlebte der Markenname.

Und obwohl sie nicht mehr eine amerikanische Uhrenmarke ist, beweist Ingersoll weiterhin, dass ihre Uhren Qualität und Stil haben. 

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Carl Geisler ist der Gründer von Ideal Watches. Er interessiert sich schon seit vielen Jahren für Uhren und Smartwatches und testet regelmäßig die neusten Modelle. Er hat Ideal Watches gegründet, um so viele Leute wie möglich dabei zu unterstützen die richtige Uhr oder Smartwatch für sich zu finden.